Buchempfehlungen

zuletzt Aktualisiert: 22.12.2015 (Update 30.09.2016, 24.09.2017)
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Horst Schreiber
Restitution von Würde (Oktober 2015)
Kindheit und Gewalt in Heimen der Stadt Innsbruck
ISBN: 978-3-7065-5517-3
http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buchdetail&titnr=5517
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Anna Bergmann
Der entseelte Patient
Die moderne Medizin und der Tod

2. Auflage 2015. 448 S., 21 s/w Abb. Gebunden.
ISBN 978-3-515-10760-0

http://www.steiner-verlag.de/programm/sachbuch/view/titel/60327.html
Publikationsliste:
http://www.uibk.ac.at/iezw/mitarbeiterinnen/senior-lecturer/anna_bergmann/publikationen.html

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Jürgen Eilert
Psychologie der Menschenrechte
Menschenrechtsverletzungen im deutschen Heimsystem (1945–1973)
http://www.v-r.de/de/psychologie_der_menschenrechte/t-0/1008157/
http://www.cvjm-hochschule.de/ueber-uns/lehrende/juergen-eilert/
 
Inhaltsverzeichnis (PDF): http://www.v-r.de/pdf/titel_inhaltsverzeichnis/1008157/inhalt_978-3-89971-902-4.pdf
1. Auflage 2012
958 Seiten kartoniert
ISBN 978-3-89971-902-4
V&R unipress 

"Menschenrechtsverletzungen in deutschen Erziehungsheimen nach 1945 waren einerseits durch die Auslieferung von Kindern und Jugendlichen an die totale Institution »Kinderheim« bedingt, anderseits durch implizite eugenische und rassenhygienische Traditionen: »Verwahrloste« wurden auch nach 1945 als Menschen zweiter Klasse kodiert. Dies zeigt sich auch in habituellen und personellen Kontinuitäten zu NS-Jugendkonzentrationslagern und zum »Polen-Jugendverwahrlager Litzmannstadt« (slawische Jugendliche galten den NS-Besatzern vor 1945 a priori als »verwahrlost«). Den dabei wirksamen und kulturgeschichtlich breit nachweisbaren holistischen Deutungsschemata liegen evolutionäre Adaptationen zugrunde. Auf deren Grundlage können Interaktionen, Organisationen, gesellschaftliche Funktionssysteme und ganze Gesellschaften im Sinne menschenverachtender Praktiken rekodiert werden, ohne dass dieser Entmenschlichungsprozess an eine spezifische (z.B. NS-)Weltanschauung gebunden sein muss."
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Robert G. Knight
"Ich bin dafür, die Sache in die Länge zu ziehen"
Die Wortprotokolle der österreichischen Bundesregierung von 1945 bis 1952 über die Entschädigung der Juden
ISBN: 978-3-205-99147-2

http://www.boehlau-verlag.com/978-3-205-99147-2.html
"Traurig, aber wahr: Die "Väter" der Zweiten Republik waren so gut wie nicht daran interessiert, die in der NS-Zeit geschädigten Juden zu unterstützen. Vielmehr wollten sie Entschädigungsfragen bewußt "in die Länge ziehen". Der britische Historiker Robert Knight, zur Zeit Experte in der österreichischen Historikerkommission, hat in den 80er Jahren brisante Ministerratsprotokolle der Nachkriegszeit vorgelegt. Nun erscheint endlich eine (überarbeitete) Neuauflage des vergriffenen Standardwerks zur Entschädigung der Juden: Im Buch werden bedeutende Ministerratsprotokolle und Dokumente aus den Jahren 1945 bis 1952 zu den Themen Rückstellung von "arisiertem" Vermögen an Juden und "Displaced Persons" vollständig abgedruckt. Sie zeigen deutlicher als je zuvor die Einstellungen der "Väter" der Zweiten Republik zu jüdischen Fragen, und geben indirekt Aufschluß über die Anschauungen der österreichischen Bevölkerung. In der ausführlichen Einleitung diskutiert Robert Knight Machtfragen und Interessen bei der Restitution von jüdischem Eigentum am Beginn der Zweiten Republik, Österreichs von der Moskauer Deklaration abgeleitete "Opferrolle". Die überarbeitete Neuauflage enthält ein aktuelles Vorwort und erstmals ein Register."  
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Gerhard Köbler http://www.koeblergerhard.de/
Juristisches Wörterbuch für Studium und Ausbildung (15. Auflage 2012)
15., neubearbeitete Auflage 2012. XVI, 512 S.: Kartoniert
Vahlen ISBN 978-3-8006-3961-8
http://www.vahlen.de/productview.aspx?product=10154555


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Lisa Maria Stadlmayr
Dissertation, Rechtswiss. Fakultät der Uni. Wien, September 2012 - http://othes.univie.ac.at/21861/ 
Aus dem Vorwort (Seite 7): "... Das Manuskript wurde für die Drucklegung aktualisiert und berücksichtigt wesentliche Entwicklungen bis März 2013."
Herausgeber:
Manfred Nowak / Fiona Steinert / Hannes Tretter

Wiedergutmachung bei Menschenrechtsverletzungen
Die Umsetzung völkerrechtlicher Wiedergutmachungspflichten in Österreich
Studienreihe des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte Band 27 

483 Seiten, broschiert, Jun 2013
ISBN: 978-3-7083-0917-0
http://www.nwv.at/recht/verfassungsrecht/1020_wiedergutmachung_bei_menschenrechtsverletzungen/
"Österreich: Ein Opfer von Folter durch Polizeibeamte erhält jahrelang weder Entschuldigung noch Schadenersatz, die Täter versehen lange weiterhin Dienst bei der Polizei. Ein Beschwerdeführer wendet sich mit der Behauptung einer Menschenrechtsverletzung nach Genf und bekommt Recht - nationale Behörden lehnen finanziellen Ausgleich mit Hinweis auf die Unverbindlichkeit der internationalen Entscheidung ab.
Die Rechte der Opfer von Menschenrechtsverletzungen rückten international zuletzt verstärkt in den Vordergrund - getragen von der Erkenntnis, dass die Wirksamkeit menschenrechtlicher Garantien maßgeblich davon abhängt, welche Konsequenzen deren Verletzung nach sich zieht: Rechte, deren Verletzung nicht mit durchsetzbaren Ansprüchen bewehrt ist, nützen dem Einzelnen kaum. In Österreich steht die EMRK im Verfassungsrang, viele UN-Menschenrechtsinstrumente sind ratifiziert - doch was kann ein Einzelner bei einer Verletzung der dort verbrieften Rechte erreichen, welche „Werkzeuge" gibt ihm das nationale Recht an die Hand? Welche Möglichkeiten hat das Opfer einer international festgestellten Menschenrechtsverletzung, um innerstaatlich Abhilfe zu erhalten?
Eine Untersuchung zur Umsetzung völkerrechtlicher Wiedergutmachungspflichten bei Menschenrechtsverletzungen in Österreich fehlte bislang - diese Lücke wird durch das vorliegende Werk geschlossen."


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Buchpräsentation "Die Kinder des Staates"
Dienstag, 25. November 2014, 19:00 Uhr
Senatssaal der Universität Wien, Haupteingang, Universitätsring 1, Stiege 2, 1. Stock, 1010 Wien
http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=termine&genericpageid=22653
Die Kinder des Staates-Teil 1-Eröffnung,R.Sieder,M.Ralser-25.11.2014
https://www.youtube.com/watch?v=sliuwQX3_Gc
Die Kinder des Staates-Teil 2-Anna Bergmann,Michaela Ralser-25.11.2014
https://www.youtube.com/watch?v=WFRMoEpk0Xc
Die Kinder des Staates-Teil 3-N.Bischof,R.Sieder,G.Wolfsgruber,25.11.2014
https://www.youtube.com/watch?v=gqf96J7zBFQ
Die Ausdehnung staatlicher Kontrolle über die Erziehung der Kinder durch ihre Eltern wurde seit den 1890er Jahren mit den Argumenten der Eugenik bzw. der Rassenhygiene durchgesetzt. Die Beiträge des Bandes nehmen vor allem jene Wissenschaften in den Blick, die dies ermöglicht und gefordert haben: Psychiatrie, Heilpädagogik und Entwicklungspsychologie. Sie zeigten ein starkes Eigeninteresse, sich im Schatten des Staates als Gatekeeper des „Lebenswerts“ zu etablieren. Als kategorisierende, diagnostizierende und in das Leben eingreifende, im „Dritten Reich“ sogar tötende „Lebenswissenschaften“ hatten sie Anteil an der strukturellen Gewalt aller modernen Fürsorgepolitik und Fürsorge-erziehung. Ihr Anteil war die epistemische Gewalt, mit der sie die Grenze zwischen Normalität und Abweichung zogen und „wertvolles“ von „wertlosem“ Leben unterschieden.
Programm:
Begrüßung: Wolfgang Schmale (Vizedekan)
Vorstellung der Publikation durch die AutorInnen:
Michaela Ralser (Univ. Innsbruck)
Reinhard Sieder (Univ. Wien)
Anna Bergmann (Univ. Innsbruck/Europa-Univ. Viadrina, Frankfurt/Oder)
Nora Bischof (Univ. Innsbruck)
Gudrun Wolfgruber (FH Campus Wien)
Was ist zu tun?
Abschließende Bemerkungen (M. Ralser/R. Sieder)

Stellungnahme (28.11.2014) der Heimkinder-Altiv-Community zur Buchpräsentation "Die Kinder des Staates": http://ruzsicska.lima-city.de/SHG/an_ralser_1.pdf


Reinhard Sieder, Michaela Ralser (Hrsg.)
Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften 1 & 2/2014
Die Kinder des Staates/Children of the State
http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buchdetail&titnr=5334
ISBN: 978-3-7065-5334-6
Umfang: 376 Seiten
Reihe: Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften
Band: 1+2/2014

Die strukturelle Gewalt in Fürsorgeerziehungsanstalten aller Art ist das Ergebnis der sozial- und kommunalpolitischen Ambition, in das Leben, in die Familien und in elterliche Erziehung einzugreifen. Die damit verbundene Ausdehnung staatlicher Herrschaft wurde in vielen europäischen und nordamerikanischen Ländern seit den 1890er Jahren mit den Argumenten der Eugenik bzw. der Rassenhygiene durchgesetzt. Dieser Band der ÖZG nimmt jene Humanwissenschaften in den Blick, die diese Ausdehnung staatlicher Herrschaft und Macht ermöglicht haben: Psychiatrie, Heilpädagogik und Entwicklungspsychologie. Sie zeigten ein starkes Eigeninteresse, sich im Schatten des Souveräns als Gatekeeper des „Lebenswerts“ zu etablieren. Als kategorisierende, diagnostizierende und auch experimentell in das Leben eingreifende, es sogar tötende „Lebenswissenschaften“ haben sie Anteil an der strukturellen Gewaltförmigkeit aller modernen Fürsorgepolitik und Fürsorgeerziehung. Ihr Anteil ist die epistemische Gewalt, mit der sie die Grenzen zwischen Normalität und Abweichung ziehen und zwischen wertvollem und minderwertigem Leben unterscheiden. Diese epistemische Gewalt legitimiert und provoziert die strukturelle Gewalt aller staatlichen Erziehung und insbesondere jene der Fürsorgeerziehung. Sie ermöglicht aber auch die exzessive psychische, physische und sexuelle Gewalt konkreter Erzieher/innen an den nackten Körpern der Erzogenen.

Inhalt
Editorial: Die Kinder des Staates/Children of the state
Verena Pawlowsky: Das „Aussetzen überlästiger und nachtheiliger Kinder". Die Wiener Findelanstalt 1784–1910
Martin Scheutz: Pater Kindergeneral und Janitscharenmusik. Österreichische Waisenhäuser der Frühen Neuzeit im Spannungsfeld von Arbeit, Erziehung und Religion
Anna Bergmann: Genealogien von Gewaltstrukturen in Kinderheimen
Maria A. Wolf: Kinder als organisches Kapital des Staates. Aspekte einer Eugenisierung von Kindheit 1900–1938
Michaela Ralser: Psychiatrisierte Kindheit – Expansive Kulturen der Krankheit. Machtvolle Allianzen zwischen Psychiatrie und Fürsorgeerziehung
Reinhard Sieder: Das Dispositiv der Fürsorgeerziehung in Wien
Herwig Czech: Der Spiegelgrund-Komplex. Kinderheilkunde, Heilpädagogik, Psychiatrie und Jugendfürsorge im Nationalsozialismus
Nora Bischoff/Flavia Guerrini/Christine Jost: In Verteidigung der (Geschlechter)Ordnung. Arbeit und Ausbildung im Rahmen der Fürsorgeerziehung von Mädchen. Das Landeserziehungsheim St. Martin in Schwaz 1945–1990
Thomas Huonker: „Alle sind auseinander gerissen worden. Keines weiß, wo das andere ist." Ein jenisches „Niemandskind" unter Vormundschaft des Seraphischen Liebeswerks Solothurn
Gudrun Wolfgruber/Elisabeth Raab-Steiner: In fremdem Haus. Zur Unterbringung von Wiener Pflegekindern in Kleinbauernfamilien (1955–1970)
Bernhard Frings/Uwe Kaminsky: Religion als Gehorsam. Konfessionelle Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland (1945–1975)

Forum
Marion Wisinger: „Ich weiß nicht, ob man sich so was vorstellen kann." Über den Erkenntnisprozess der Kommission Wilhelminenberg
Christian Schrapper: Systematisches Unrecht im sozialen Rechtsstaat? Zur Auseinandersetzung um die Heimerziehung der 1950er und 1960er Jahre in (West-)Deutschland
Volker Schönwiese/Sascha Plangger: Heilpädagogische Kindheiten. Zur Geschichte der Heimerziehung in der Behindertenhilfe in Tirol
Regina Fritz/Marion Krammer/Philipp Rohrbach: Diskriminiert – Abgelehnt – Vergessen. Kinder afro-amerikanischer GIs und österreichischer Frauen nach 1945. Ein Projektbericht
Gerhard Benetka: „… dass für die Kinder nur das Beste und Schönste gerade gut genug ist." Zu Karl Fallend/Klaus Posch, Hg., Schriftenreihe zur Geschichte der Sozialarbeit und Sozialarbeitsforschung.

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Schwarzbuch Jugendwohlfahrt
Johann Missliwetz, Angelika Schlager
http://www.amazon.de/Schwarzbuch-Jugendwohlfahrt-Menschenrechtsverletzungen-Sachverst%C3%A4ndige-Familiengerichte/dp/1502431939/ref=pd_sim_sbs_b_1?ie=UTF8&refRID=1FYH6AG239BEFKYE9R6F
Buchpräsentation, Presseclub Concordia (Wien), am 24.11.2014 :
https://www.youtube.com/watch?v=FvVeo639Lv8
"Dieses Dossier zeigt, wie es um Kinderrechte in Österreich tatsächlich bestellt ist. Gefahr im Verzug bedeutet Abnahme, egal ob es dem Kind schlecht geht oder ob die Abnahme nur aus wirtschaftlichen Gründen zweckmäßig ist. Es gibt keine Möglichkeit der wirksamen Beschwerde, Akteneinsicht beim Jugendamt ist Glückssache. Es wird mit zweierlei Maß gemessen, jedes Argument wird je nach Bedarf verwendet – Willkür bei den Behörden, Familiengerichten und den Sachverständigen, die pekuniäre Interessen verfolgen. Entfremdung der Kinder zu den Bezugspersonen wird aktiv unterstützt.
Etwa 11.000 Kinder sind in Österreich fremduntergebracht, in den Wohngemeinschaften der freien Träger des Jugendamtes geschehen Vergewaltigungen und Misshandlungen, es geht den Kindern somit wesentlich schlechter als Zuhause. Wer das Kind hat, hat das Sagen. Das Kindeswohl ist eine leere Worthülse, wird verwendet und definiert je nach Bedarf.
Die Einzelfallthese ist hiermit widerlegt, etwa 70 Schicksale und andere zitierte Berichte aus den Medien belegen grobe systematische Missstände, stellvertretend für tausende Schicksale.


Bürgerinitiative Kinderrechte (BIK)
http://kind24.co.at

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Buchpräsentation vom 03.11.2014: https://www.youtube.com/watch?v=ZI_ZNjLTOv0
http://www.erinnern.at/bundeslaender/tirol/unterrichtsmaterial/dem-schweigen-verpflichtet.-erfahrungen-mit-sos-kinderdorf
Horst Schreiber
Dem Schweigen verpflichtet
Erfahrungen mit SOS-Kinderdorf
ISBN: 978-3-7065-5424-4
„Ich hatte das Pech, nicht in einer vorbildlichen Kinderdorf-Familie aufzuwachsen. Es ist mir sehr wichtig, dass meine Erfahrungen öffentlich gemacht werden, damit es anerkannt wird, was passiert ist, denn früher hat das keiner geglaubt und niemand hat sich darum gekümmert.“
Dieses Buch thematisiert Gewalt, Missbrauch und Verletzung, die Kinder und Jugendliche in Einrichtungen von SOS-Kinderdorf erfahren haben. Horst Schreiber analysiert strukturelle Momente in der Geschichte dieser Organisation, die Repression und Gewalt möglich gemacht haben. Das mit der Gründung der Organisation eingeführte Betreuungskonzept stellte eine familiale Situation mit der traditionellen Hierarchie der Geschlechter nach. Der Dorfleiter repräsentierte die väterliche Ordnung und Sanktionsgewalt, die Kinderdorf-Mütter sollten mit ihrer Fürsorge eine heilende Kraft für das verlassene Kind darstellen.
Auch wenn sich die Fremdunterbringung im SOS-Kinderdorf positiv von der Form des Heimes und der Pflegefamilie unterschied, so zeigt sich dennoch, dass zahlreiche Kinder erfahren mussten, ein zweites Mal „aus dem Nest“ zu fallen. Zum Schutz seines guten Rufes war SOS-Kinderdorf bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche lange Zeit um Geheimhaltung bemüht. Viele Anzeichen für Missbrauch wurden systematisch ignoriert.
http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buchdetail&bookclass=neu&titnr=%205424


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31.07.2013



http://www.kral-verlag.at/kralverlag/index.php?option=com_content&view=article&id=370%3Akinder&catid=6%3Aprogramm&Itemid=1

Georg Hönigsberger / Irmtraut Karlsson
Verwaltete Kinder
Der österreichische Heimskandal

Kral Verlag
ISBN: 978-3-99024-189-9
Erscheinungsdatum: Mitte Oktober 2013

...mit ausführlichem Kapitel klarer, harter und starker Fakten über das Kinderheim Wimmersdorf in Niederösterreich...


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Michael Genner
Verleitung zum Aufstand
Ein Versuch über Widerstand und Antirassismus
http://mandelbaum.at/books/806/7440
Michael Genner schreibt über seinen jahrzehntelangen Versuch, Verfolgte zu schützen, Menschenrechte zu verteidigen: von der »Spartakus«­Kampagne »Öffnet die Heime« bis zur Flücht­lingshilfe bei »Asyl in Not«.
Diese Kämpfe langer Jahre schildert Genner anhand vieler »Einzelfälle«: er erzählt von Jugendlichen auf der Flucht vor dem Erziehungsheim, von Asylsuchenden, denen die Abschiebung droht, von rassistischen BeamtInnen und Apartheidgesetzen. Er beschreibt Mechanismen des Unrechts und nennt dessen AkteurInnen beim Namen.
Genners Buch ist daher nicht nur autobiographisch, sondern dokumentiert den antidemokratischen Ungeist, der seit jeher die politischen und gesellschaftlichen Strukturen dieses Landes durchdringt. Es zeigt aber auch, dass Widerstand Erfolg haben kann, und welche Methoden zum Ziel führen. Daher gibt sein Buch, trotz den darin beschriebenen Schrecknissen, den LeserInnen Hoffnung. Es ist eine Verleitung zum Aufstand gegen eine unmenschliche Politik.

Erscheinungstermin Dezember 2012
256 Seiten
Format 12 x 19
englische Broschur
19.90 €
ISBN: 978385476-616-2
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Gudrun Wolfgruber
Zwischen Hilfestellung und sozialer Kontrolle
(1997)
Jugendfürsorge im Roten Wien, dargestellt am Beispiel der Kindesabnahme
Verlag : Praesens Verlag ISBN: 9783901126796
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17.07.2013
Beitrag von Brigitte Wanker:
Mauern überall http://bidok.uibk.ac.at/library/wanker-mauern.html
Erschienen in: Forster, Rudolf/ Schönwiese, Volker (Hrsg.): BEHINDERTENALLTAG - wie man behindert wird, Jugend und Volk, Wien 1982, S. 21 - 34
Copyright: © Jugend und Volk 1982

Siehe auch KURIER-Artikel vom 13.07.2013:
Die Landesverräterin
Brigitte Wanker deckte in Tirol Missbrauch auf und wurde dafür in die Verbannung gedrängt.
http://kurier.at/chronik/oesterreich/heimskandal-brigitte-wanker-die-landesverraeterin/18.976.804

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30.04.2013

Besonders erhellend zur aktuellen Lage der Jugendwohlfahrt in Österreich!!!:

Schwarzbuch Familienrecht Österreich
Johann Missliwetz, Herbert Fürdank-Hell, Angelika Schlager


Gepostet von Bürgerinitiative Kinderrechte am 26. April 2013 um 9:36pm

Liebe Leute! Heute wurde unser Buch als Petition ans Parlament übergeben! Bei Interesse könnt ihr es in der Community unter Arbeitskreis/Willkommen ganz unten auf der Seite als pdf downloaden und lesen. Dieses Buch ist eines unserer Standbeine, wir haben zu dritt daran ein Jahr lang gearbeitet. Unsere Forderungen (14) sind hier festgehalten und in den Materialien ausformuliert. Die doch recht hohe Seitenzahl zeugt davon, dass die Missstände in Österreich gravierend sind. Lösungsmöglichkeiten werden aber auch angeboten.
http://kind24.co.at/forum/topics/schwarzbuch-familienrecht-sterreich?xg_source=activity
Zum Download des Buches (PDF):

http://kind24.co.at/page/willkommen-1
Papierform:
http://www.amazon.de/Schwarzbuch-Familienrecht-Kinderrechte-Jugendwohlfahrt-Familienpolitik/dp/1490362304/ref=tmm_pap_title_0
Kindle Edition:
http://www.amazon.de/Schwarzbuch-Familienrecht-Johann-Missliwetz-ebook/dp/B00GU4DUN4

Bürgerinitiative Kinderrechte (BIK)
http://kind24.co.at
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Lebensbericht eines Ex-Insassen des Kinderheim Wimmersdorf:

Ernst Platt
MEA CULPA
Vom Mörder zum Künstler
Deutsche Literaturgesellschaft
(Erschienen, am 4. Juli 2012),
ISBN: 978-3-86215-257-5

Amazon
http://www.amazon.de/CULPA-Deutsche-Literaturgesellschaft-Ernst-Platt/dp/386215257X

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Vertuschungspraxis in Österreich:
Wie die Logik und Psychologie der Vertuschung funktioniert, stellt der Autor John Leake eindrucksvoll, klar und deutlich nachvollziehbar dar.

John Leake
www.coldalongtime.com
Eiskalter Tod
Unfall oder Verbrechen?

True Crime in den Alpen: Ein junger Mann verschwindet am hellichten Tag mitten auf der Skipiste. Warum wurde nicht ermittelt?

Residenz Verlag ISBN: 9783701733057
(Erschienen am 15. Januar 2013)
http://www.residenzverlag.at/?m=30&o=2&search_titles=leake&id_title=1582

Amazon
http://www.amazon.de/Eiskalter-Tod-Unfall-oder-Verbrechen/dp/3701733058/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1358104388&sr=8-2


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Ernst Berger
Tamara Katschnig

Gewalt in Wiener Heimen zwischen 1945 und 1990
– eine retrospektive Studie aus psychotraumatologischer Perspektive


http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs40211-013-0079-1

Im Auftrag der Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ wurden im Verlauf von 12 Monaten (März 2011–März 2012) Interviews mit 130 Personen (34 % Frauen, 66 % Männer, Alter-MW 53,6 J.) geführt, die angaben, als ehemalige Heimkinder (1946–1975: 70 %, 1976–1990: 25 %) traumatisiert worden zu sein. Primäres Ziel der Interviews war es, durch fachliche Einschätzung des Ausmaßes etwaiger Traumafolgen eine Grundlage für Entschädigungsleistungen zu schaffen. Die spätere Evaluation der Interviews ermöglicht Aussagen über die Art und die Quantität subjektiver Traumaerlebnisse und deren Spätfolgen, wenngleich der Prozess der Rekrutierung der InterviewpartnerInnen keine quantitativen Rückschlüsse auf das Gesamtsystem der Sozialpädagogik in Wien zulässt. Alle etwa 1-stündigen klinisch-biographischen Interviews wurden von ein und demselben Beurteiler (mit psychiatrischer und jugendpsychiatrischer Qualifikation) durchgeführt.
Ergebnisse

98,5 % berichten über Erlebnisse psychischer, 96,2 % körperlicher und 46,9 % sexueller Gewalt. 45,5 % berichten auch über positive Erlebnisse (unabhängig von der Art der erlebten Gewalt). Aus den Jahren 1946–1975 wird die Häufigkeit körperlicher Gewalt, nicht aber der anderen Gewaltformen, signifikant öfter berichtet als aus späteren Jahren. Probleme im späteren Leben finden sich signifikant häufiger nach sexuellen Gewalterfahrungen: instabile Berufslaufbahnen, instabile Partnerschaften, psychopathologische Symptome, gravierende Turbulenzen im Lebenslauf. Die Erlebnisse körperlicher Gewalt sind signifikant korreliert mit instabiler Berufslaufbahn und tendenziell mit höherer Delinquenzneigung. Die Häufigkeit späterer psychiatrischer Behandlung ist (nicht signifikant) mit der Dauer des Heimaufenthaltes verknüpft.


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01.06.2013


Ingrid Bauer
Robert Hoffmann
Christina Kubek

Abgestempelt und ausgeliefert

http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buchdetail&bookclass=neu&titnr=%205263
Fürsorgeerziehung und Fremdunterbringung in Salzburg nach 1945. Mit einem Ausblick auf die Wende hin zur Sozialen Kinder- und Jugendarbeit von heute



ISBN: 978-3-7065-5263-9
Umfang: 472 Seiten 

Ausgehend von den Stimmen der Betroffenen analysiert dieses Buch die Verantwortungskette hinter dem staatlichen System der österreichischen Fürsorge- und Heimerziehung nach 1945. Am Beispiel Salzburg werden das Zusammenwirken von Jugendämtern, heilpädagogischen Einrichtungen, Erziehungsheimen und Politik untersucht sowie der gesetzliche Rahmen und die gesellschaftlichen Haltungen, Normen, aber auch Problemlagen, die dem Handeln der AkteurInnen zugrunde lagen.

In den Blick genommen werden aber auch Gegendiskurse und alternative Entwürfe zur repressiven, vielfach menschenverachtenden Praxis des alten Systems, die sich ab den 1970er Jahren langsam zum Paradigmenwechsel einer Orientierung am „Wohle des Kindes“ und seiner Rechte verdichten.

Die vorliegende Studie wurde von einem Team von HistorikerInnen erarbeitet. Abgeschlossene Geschichte ist ihr Thema jedoch nicht, weil tausende Betroffene von damals die Folgen von Ausgrenzung, Stigmatisierung, Demütigung, Gewalt, Missbrauch bis heute mit sich tragen und die gesellschaftliche Verantwortung für das erlittene Unrecht zu Recht einfordern.

Die Autoren:
Ingrid Bauer, Ao. Univ.-Prof., Mag. Dr. phil., Zeit- und Kulturhistorikerin an der Universität Salzburg; forscht u. a. zu: Tabus und Mythen des Österreichischen Gedächtnisses, Lebensgeschichten – Oral History, Mentalitätsgeschichte der Nachkriegsgesellschaft, Besatzungskinder, Soziale Bewegungen, Geschichte der Liebe und Sexualität. Gemeinsam mit Robert Hoffmann Leitung des Forschungsprojekts über „Jugendwohlfahrt, Fürsorgeerziehung und Fremdunterbringung im Bundesland Salzburg“.

Robert Hoffmann, Univ.-Prof., Dr. phil., lehrte bis zu seiner Pensionierung neuere und österreichische Geschichte an der Universität Salzburg. Gemeinsam mit Ingrid Bauer Leitung des Forschungsprojekts über „Jugendwohlfahrt, Fürsorgeerziehung und Fremdunterbringung im Bundesland Salzburg“.

Christina Kubek, Mag. phil., Historikerin in freier wissenschaftlicher Projektarbeit zu den Schwerpunkten Jugend, Erziehung, Lebensgeschichten im historischen Kontext, Diplomarbeit zum Thema „Generation Napola“. Mitarbeiterin bei den Projekten „Jugendwohlfahrt, Fürsorgeerziehung und Fremdunterbringung im Bundesland Salzburg“, „Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus“ sowie beim Oral History-Projekt „MenschenLeben“.

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11.10.2012



Reinhard Sieder, Andrea Smioski
Der Kindheit beraubt
Gewalt in den Erziehungsheimen der Stadt Wien
http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buchdetail&titnr=5232
ISBN: 978-3-7065-5232-5
Umfang: 580 Seiten




Die AutorInnen:
Andrea Smioski, MMag., ist Soziologin und Kultur- und Sozialanthropologin. Sie studierte an der Universität Wien und befasst sich seither vor allem mit den Themen Jugend und Jugendkulturen, Lebenslauf und Identität. Sie unterrichtet sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden an der Universität Wien, wo sie Studierende bei qualitativen Interviewprojekten betreut. Außerdem leitet sie das qualitative Datenarchiv WISDOM, wo sie sozialwissenschaftliche Forschungsdaten dokumentiert und archiviert. In ihrem letzten Forschungsprojekt, zusammen mit Reinhard Sieder, hat sie sich mit der Gewalt in Erziehungsheimen der Stadt Wien beschäftigt und die Interviews mit den betroffenen Frauen und Männern geführt.
Reinhard Sieder, Univ.-Prof., Dr. phil., ist Sozialhistoriker, Kulturwissenschaftler und Familiensoziologe an der Universität Wien. Er ist auch in der Ausbildung von Paar- und FamilientherapeutInnen tätig. Er verfasste Bücher zur Geschichte der Familie in Europa und im globalen Vergleich, zur Trennung und Scheidung von Eltern und zu den Schwierigkeiten und Chancen von Patchworkfamilien, zu Biographien in gesellschaftlichen Krisen, zur Geschichte der Liebe sowie zu Theorien der Historischen Kulturwissenschaft. Zuletzt leitete er im Auftrag der Stadt Wien die Forschung über die Gewalt in den städtischen Erziehungsheimen („Historikerkommission"). Die Bücher des Autors sind u. a. bei C. H. Beck, Suhrkamp, Turia+Kant und Klett-Cotta erschienen und in mehrere Sprachen übersetzt.
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Sowie besonders empfehlenswert:

Horst Schreiber: http://www.horstschreiber.at/
Im Namen der Ordnung
Heimerziehung in Tirol
ISBN: 978-3-7065-4997-4
http://www.studienverlag.at/page.cfm?vpath=buecher/buchdetail&titnr=4997
Am Beispiel Tirols diskutiert dieses Buch die
gesellschaftlichen Hintergründe für die unerbittlich
harte Erziehung von Kindern aus armen,
deklassierten Tiroler Familien.




Auftrag und Duldung durch weltliche und geistliche Autoritäten und die Mittäterschaft
sowie das Schweigen oder die Hilflosigkeit von FürsorgerInnen, ErzieherInnen und
PsychiaterInnen waren dabei zentrale Rahmenbedingungen.

Siehe auch zusätzliche Materialien: http://www.erinnern.at/bundeslaender/tirol/unterrichtsmaterial/heimerziehung-in-tirol
Siehe auch Michael-Gaismair-Gesellschaft:
http://www.heimerziehung.at/ 
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Nun einige weitere Buchvorschläge zum Thema Kindervernutzung
und welche Rollen die Machenschaften innerhalb der Medizin und
Pharmaindustrie, sowie innerhalb von Verwaltung und Politik dabei spielen:


Hans Weiss: Korrupte Medizin
(Erscheinungsdatum: 17.11.2008)
http://www.kiwi-verlag.de/das-programm/einzeltitel/?isbn=9783462040371
Das Buch behandelt die katastrophalen Verflechtungen
der Medizin mit der Pharmaindustrie -
Die Patienten befinden sich am Ende der Nahrungskette...
Prof. Siegfried Kasper, z. B. wurde von Hans Weiss "gewallrafft"...
Reaktionen zum Buch, siehe z. B.:http://derstandard.at/1227287649404

Details siehe auch: http://ruzsicska.blogspot.co.at/p/kommissionsakrobatik.html


Hans Weiss: Tatort Kinderheim
(Erscheinungsdatum: 24.09.2012)
http://www.hanser-literaturverlage.de/buecher/buch.html?isbn=978-3-552-06198-9

Das Buch beinhaltet einiges Beweismaterial und gibt einen
einfach zu lesenden Gesamtüberblick über den derzeitigen
Stand der Faktenlage.




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Marianne Gronemeyer Wer arbeitet, sündigt …
Ein Plädoyer für gute Arbeit
Verlag: primus verlag
2012, 208 Seiten, Flexcover
Format 13,5 x 21,5 cm
ISBN 978-3-86312-001-6
http://www.primusverlag.de/titel.php?artikel_id=133647746333&PHPSESSID=1a71258b391d04f9a36f7bc5bf0fae6b
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Carsten Frerk ( http://carstenfrerk.de/ ), Christoph Baumgarten
Gottes Werk und unser Beitrag
Kirchenfinanzierung in Österreich
Czernin Verlag
ISBN: 978-3-7076-0430-6

http://www.czernin-verlag.com/buch/gottes-werk-und-unser-beitrag
http://kirchenfinanzierung.at/

http://carstenfrerk.de/wb/buecher/gottes-werk-und-unser-beitrag.php
Siehe auch: http://www.news.at/a/gottes-werk-unser-beitrag

http://carstenfrerk.de/wb/buecher.php
(Update 30.09.2016):
Siehe Homepage der Initiative gegen Kirchenprivillegien:
Mensalgüter in Österreich http://www.kirchen-privilegien.at/vermoegen/mensalgueter-oesterreich/
Liste der Privilegierungen in Bundes- und Landesgesetzen http://www.kirchen-privilegien.at/kirchen-privilegien/weitere-privilegien/
Steuerprivilegien: http://www.kirchen-privilegien.at/kirchen-privilegien/steuerprivilegien/
Kirchenrecht und Konkordat: http://www.kirchen-privilegien.at/kirchen-privilegien/staat-im-staat/


siehe auch zur Situation in Deutschland:
Carsten Frerk ( http://carstenfrerk.de/ )
Violettbuch Kirchenfinanzen
Wie der Staat die Kirchen finanziert
Alibri-Verlag
ISBN 978-3-86569-039-5
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Kirchenkritik/Carsten-Frerk-Violettbuch-Kirchenfinanzen::348.html
http://carstenfrerk.de/wb/buecher/violettbuch-kirchenfinanzen.php
http://carstenfrerk.de/wb/buecher.php

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Karlheinz Deschner Kriminalgeschichte des Christentums 
http://www.deschner.info/
Kriminalgeschichte des Christentums (10 Bände)
Band 10 erscheint voraussichtlich im März 2013
http://www.deschner.info/de/werk/kg/verzeichnis.htm

Der quasi "elfte" Band:
Die Politik der Päpste
Vom Niedergang kurialer Macht im 19. Jahrhundert bis zu ihrem Wiedererstarken im Zeitalter der Weltkriege
Mit einem Nachwort von Michael Schmidt-Salomon
ca. 1.100 Seiten, gebunden, Euro ca. 59.-
Subskriptionspreis (bis 31.3.2013): Euro 49.-
ISBN 978-3-86569-116-3
erscheint Ende März 2013
http://www.alibri-buecher.de/Buecher/Kirchenkritik/Karlheinz-Deschner-Die-Politik-der-Paepste::429.html
Zitat - Anfang -
Karlheinz Deschner, für viele Betrachter der Kirchengeschichte deren bedeutendster Kritiker im 20. Jahrhundert, verfolgt in diesem Buch den Weg der Päpste aus ihrer tiefsten Krise. Das voluminöse Werk bildet gleichsam den Schlussstein der monumentalen Kriminalgeschichte des Christentums, deren abschließender zehnter Band im Frühjahr 2013 erscheinen wird.
Deschners Darstellung beginnt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die katholische Kirche aufgrund europaweiter Demokratisierungsbestrebungen erheblich an Macht verliert und naturwissenschaftliche Erkenntnisse die Grundlagen des Glaubens weithin erschüttern. Gegen beides stemmen sich die Päpste vehement, unter anderem bestrebt, den verlorenen Kirchenstaat wiederherzustellen.
Detailreich-sachlich und wohlbelegt führt Deschner die Untersuchung von Pontifikat zu Pontifikat: von Pius IX., dem Verkünder päpstlicher Unfehlbarkeit, zu dem mit allen Wassern gewaschenen „Arbeiterpapst“, dem hochpolitischen, wieder die Weltherrschaft erstrebenden Leo XIII. (Graf Pecci); weiter zu dem antimodernistischen und russenfeindlichen Pius X., der Österreich 1914 anspornen ließ zum Krieg gegen die Serben („Ritter-Telegramm“), und zu Benedikt XV., der auf die Seite der späteren Sieger schwenkt, ins Lager der Entente, und so den Vatikan zu einem der Kriegsgewinnler macht. Sein Nachfolger Pius XI, der einflussreichste Papst des Jahrhunderts, unterstützt Mussolini, Hitler, Franco, den Abessinienkrieg, den Spanischen Bürgerkrieg. Und Pius XII., umstritten bis heute, setzt diesen von ihm seit langem mitbestimmten antikommunistischen Kurs fort – zur Verfolgung und Vernichtung der Juden fast ausnahmslos schweigend und die besonders grauenvolle massenhafte Hinschlachtung orthodoxer Serben durch die katholischen Ustaschen in Kroatien unter Ante Pavelić widerspruchlos duldend.
Deschner weist nach, dass die Stellvertreter Gottes, ihrem moralischen Anspruch entgegen, auch in dieser letzten großen Epoche stets auf der Seite jener Mächtigen standen, von denen sie sich Unterstützung für ihre imperialen Ziele erhofften. Auch mit Johannes XXIII. und dem II. Vatikanischen Konzil änderte sich das nicht wesentlich. Paul VI. setzte alles daran, den sogenannten Reformgeist zu zähmen, und Johannes Paul II. kehrte endgültig zur Machtpolitik unter konservativem Vorzeichen zurück.
In einem Nachwort für die Neuausgabe zeichnete Michael Schmidt-Salomon die Entwicklung seit dem Ende des real existierenden Sozialismus nach.
Zitat - Ende -

Aus dem Beiheft (Seite 62) von Band 10, Zitat von Karl Heinz Deschner:
"Warum also nicht alles metaphysische Gemunkel preisgeben, jeden religiösen (und nicht religiösen) Absolutheitsanspruch, jede religiöse (und nichtreligiöse) Intoleranz?
Warum nicht friedlich und freundlich werden, zum Wissen erziehen, soweit man wissen kann, und zur Liebe – in einem kurzen Leben auf einer änigmatischen Welt?"
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Jack Goody
Geschichte der Familie
http://www.chbeck.de/Goody-Geschichte-Familie/productview.aspx?product=18930
Aus dem Englischen von Holger Fließbach
2002. 272 S.: In Leinen
ISBN 978-3-406-48439-1

Dieses Buch beschreibt anschaulich und allgemeinverständlich die Geschichte der Familie in Europa von der Antike bis zur Gegenwart. Ethnologische Vergleiche mit Familienstrukturen in Afrika und Asien zeigen, daß die "europäische Familie" trotz aller regionalen Unterschiede weltweit eine Besonderheit darstellt. Daß sich die Kleinfamilie erst in der Neuzeit herausgebildet hat und inzwischen vor ihrem Ende steht, ist eine weit verbreitete Meinung. Jack Goody zeichnet in diesem Buch ein völlig anderes Bild. Die von Kinder- und Gattenliebe geprägte Kernfamilie besteht schon seit der Antike, und sie wird auf absehbare Zeit nicht untergehen. Trotzdem unterlag das häusliche Leben immer wieder Veränderungen, zu denen die Durchsetzung des Christentums und des Feudalismus, Renaissance und Reformation sowie - am einschneidendsten - die Industrielle Revolution beigetragen haben. Die letzten beiden Kapitel sind der Gegenwart der Familie gewidmet: Was steckt hinter der Behauptung, die Familie löse sich zunehmend auf? Welche Leitbilder hat die Familie in der Dienstleistungsgesellschaft?

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Philippe Ariès
Geschichte der Kindheit
Was wir Kindheit nennen, hat es nicht immer gegeben.
http://www.dtv.de/buecher/geschichte_der_kindheit_30138.html
Herausgegeben von
Wolf Lepenies und
Henning Ritter
Übersetzt von Caroline Neubaur und Karin Kersten
592 Seiten
ISBN 978-3-423-30138-1
18. Auflage, November 2014

Die Abgrenzung zwischen Kindern und Erwachsenen hat das Mittelalter nicht gekannt: Kinder lebten, sobald sie sich allein fortbewegen und verständlich machen konnten, mit den Erwachsenen, waren kleine Erwachsene. Was wir »Familie« nennen - die Gemeinschaft von Eltern und Kindern -, entwickelte sich in Europa erst im 15. und 16. Jahrhundert allmählich aus den größeren Sippen- und Stammesverbänden; sie wird dann zu einer moralischen Institution. Diese und andere grundlegende und oft überraschende Erkenntnisse gewinnt Ariès aus seinem Studium der sozialen, rechtlichen und kulturellen Entwicklung der Familie und der Erziehung. Er findet sein Material nicht in den Theorien und Programmschriften und den Äußerungen der Maßgebenden, sondern hauptsächlich in den vielfältigen, oft stillen Zeugnissen des Alltagslebens aller Volksschichten.

Philippe Ariès (1914-1984) war ein französischer Mediävist und Historiker. Seine frühen Werke sind von der historischen Demografie geprägt, später verfolgte er einen mentalitätsgeschichtlichen Ansatz. Seine Bücher über die Geschichte der Kindheit und die Geschichte des Todes waren international erfolgreich. Ariès war ein persönlicher Freund Michel Foucaults.

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Philippe Ariès
Geschichte des Todes
Aus dem Französischen von Hans-Horst Henschen und Una Pfau
http://www.dtv.de/buecher/geschichte_des_todes_30169.html
848 Seiten
ISBN 978-3-423-30169-5
12. Auflage, Juni 2009

In zwanzigjähriger Forschungsarbeit hat Ariès eine Fülle archäologischer, literarischer und liturgischer Quellen gesichtet, Sterberiten und Bestattungsbräuche untersucht, die Geschichte der großen städtischen Friedhöfe studiert und zahlreiche Testamente durchforscht. Entstanden ist eine Geschichte der Einstellungen des Menschen zum Tod und zum Sterben. Fast zwei Jahrtausende lang - »von Homer bis Tolstoi« - blieb im Abendland die Grundeinstellung der Menschen zum Tod nahezu unverändert. Der Tod war ein vertrauter Begleiter, ein Bestandteil des Lebens, er wurde akzeptiert und häufig als eine letzte Lebensphase der Erfüllung empfunden. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich ein entscheidender Wandel vollzogen. Der Tod ist für den heutigen Menschen angsteinflößend und unfaßbar, und er ist außerdem in der modernen, leistungsorientierten Gesellschaft nicht eingeplant. Der Mensch stirbt nicht mehr umgeben von Familie und Freunden, sondern einsam und der Öffentlichkeit entzogen, um den »eigenen Tod« betrogen.

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Pierre Bourdieu
Die feinen Unterschiede - Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft 

Aus dem Französischen von Bernd Schwibs und Achim Russer
http://www.suhrkamp.de/buecher/die_feinen_unterschiede-pierre_bourdieu_28258.html
Erschienen: 23.02.1987
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 658, Broschur, 912 Seiten
ISBN: 978-3-518-28258-8
»Bourdieus Analyse des kulturellen Konsums und des Kunstgeschmacks ist trotz der hohen Anforderungen, die sie an den Leser stellt, nicht bloß für Sozialwissenschaftler, Kunstschaffende und Philosophen von Interesse, sondern für alle, die geneigt sind, ihre eigenen, meist als selbstverständlich aufgefaßten kulturellen Vorlieben und Praktiken zu prüfen. Auch wenn in unserem Land die Kultur einen weitaus geringeren Stellenwert hat als in Frankreich und die westdeutschen Klassenunterschiede weniger augenscheinlich sind als die französischen, sind doch die Strukturen der Distinktion überraschend ähnlich. Der Reiz und auch das Verdienst des Buches liegen darin, daß Bourdieu immer im Kontakt zur konkreten Alltagswirklichkeit bleibt. Dafür sorgen schon die zwischen die schwierigen theoretischen Ausführungen und die Masse des empirischen Materials häufig eingeschobenen Fallbeispiele. Sie laden den Leser zur Identifikation ein, so daß er nicht bloß außenstehender Beobachter bleibt, sondern sich selbst als Gegenstand der Analyse entdeckt. Dadurch wird die Lektüre der Feinen Unterschiede für alle, die sich darauf einlassen wollen, zu einem spannenden Selbsterfahrungsprozeß.« Joachim Weiner
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Michel Foucault
Die Hauptwerke
Mit einem Nachwort von Axel Honneth und Martin Saar

http://www.suhrkamp.de/buecher/die_hauptwerke-michel_foucault_42008.html
Erschienen: 17.11.2008
Broschur, 1686 Seiten
ISBN: 978-3-518-42008-9


Michel Foucault, Philosoph und Historiker, politischer Aktivist und Professor am Collège de France, verband die Arbeit im Archiv mit unmittelbarem politischem Engagement und verstand es wie kein zweiter, die historisch-philosophische Analyse unserer Kultur für eine kritische Diagnose der Gegenwart fruchtbar zu machen. Seine Analysen der neuzeitlichen Ordnungen der Sexualität und des Wissens, der modernen Biomacht und der Gouvernementalität haben das theoretische Terrain abgesteckt, auf dem die aktuellen Debatten um eine Neubestimmung der condition humaine geführt werden. Vor allem seine diskurs- und machttheoretischen Schriften haben eine ganze Generation von Intellektuellen geprägt. Der Band versammelt die einschlägigen Hauptschriften Foucaults, die nach wie vor den Königsweg zu seinem Denken darstellen: Die Ordnung der Dinge, Archäologie des Wissens, Überwachen und Strafen und die drei Bände der Studien über Sexualität und Wahrheit: Der Wille zum Wissen, Der Gebrauch der Lüste und Die Sorge um sich.
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Michel Foucault
Die Ordnung der Dinge - Eine Archäologie der Humanwissenschaften
Aus dem Französischen von Ulrich Köppen 

http://www.suhrkamp.de/buecher/die_ordnung_der_dinge-michel_foucault_27696.html
Erschienen: 11.11.1974
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 96, Broschur, 480 Seiten
ISBN: 978-3-518-27696-9
»Dieses Buch muss als eine vergleichende Studie gelesen werden. Was ich wollte, war, eine bestimmte Zahl von Elementen nebeneinander zu zeigen – das Wissen von den Lebewesen, das Wissen von den Gesetzen der Sprache und das Wissen der ökonomischen Fakten – und sie mit dem philosophischen Diskurs ihrer Zeit in Verbindung zu setzen für einen Zeitraum, der sich vom siebzehnten bis zum neunzehnten Jahrhundert erstreckt.« (Foucault)
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Michel Foucault
Überwachen und Strafen - Die Geburt des Gefängnisses
Aus dem Französischen von Walter Seitter

http://www.suhrkamp.de/buecher/ueberwachen_und_strafen-michel_foucault_27784.html
Erschienen: 11.04.1977
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 184, Broschur, 408 Seiten
ISBN: 978-3-518-27784-3

Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses zeichnet die Frühentwicklung einer totalen Institution nach, die für die liberale bürgerliche Gesellschaft eine mindestens ebensolche definitorische Macht gewann wie das Irrenhaus.

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Michel Foucault
Archäologie des Wissens
Aus dem Französischen von Ulrich Köppen
http://www.suhrkamp.de/buecher/archaeologie_des_wissens-michel_foucault_27956.html
Erschienen: 04.05.1981
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 356, Broschur, 312 Seiten
ISBN: 978-3-518-27956-4

Die Archäologie des Wissens stellt Fragen wie: Wie soll man die verschiedenen Begriffe spezifizieren, mit denen man die Diskontinuität in der Geschichte zu be greifen versucht (Schwelle, Bruch, Einschnitt,Wechsel, Tranformation)?
Nach welchen Kriterien soll man die Einheiten isolieren, mit denen man es zu tun hat? Was ist eine Wissenschaft? Was ist ein Werk? Was ist eine Theorie? Was ist ein Begriff? Was ist ein Text? Welches ist das angemessene Niveau der Formalisierung, welches das der strukturalen Analyse, welches das der Kausalitätsbestimmungen?

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Michel Foucault
Wahnsinn und Gesellschaft - Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft
Aus dem Französischen von Ulrich Köppen
http://www.suhrkamp.de/buecher/wahnsinn_und_gesellschaft-michel_foucault_27639.html
Erschienen: 11.12.1973
suhrkamp taschenbuch wissenschaft 39, Broschur, 576 Seiten
ISBN: 978-3-518-27639-6

Michel Foucault erzählt die Geschichte des Wahnsinns vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Er erzählt zugleich die Geschichte seines Gegen­spielers, der Vernunft, denn er sieht die beiden als Paar, das sich nicht trennen läßt. Der Wahn ist für ihn weniger eine Krankheit als eine andere Art von Erkenntnis, eine Gegenvernunft, die ihre eigene Sprache hat oder besser: ihr eigenes Schweigen.


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Brigitte Lunzer-Rieder
Revolution im Kopf – Das Basisgehaltkonzept
Eigenverlag, Wien 1998
http://de.wikipedia.org/wiki/Brigitte_Lunzer-Rieder
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Der Grundrechte-Report 2012 zeigt:
Wirtschaft und Staat pfeifen gerne auf die Menschenrechte
http://humanicum.wordpress.com/2012/05/21/der-grundrechtereport-2012-zeigt-wirtschaft-und-staat-pfeifen-gerne-auf-die-menschenrechte/

Grundrechte-Report 2012 – Zur Lage der Bürger- und Menschenrechte in Deutschland
Herausgeber: T. Müller-Heidelberg, E. Steven, M. Pelzer, M.
Heiming, H. Fechner, R. Gössner, U. Engelfried und M. Küster;
Preis € 10,99; 234 Seiten; ISBN 978-3-596-19422-3;
Fischer Taschenbuch Verlag; Juni 2012

Zitat - Anfang -
Immer mehr Deutsche gewinnen den Eindruck, dass die Politik auf Geheiß einer marktradikalen Wirtschaftslobby immer öfter und gravierender die Grundrechte der Menschen missachtet; und sich darum nicht weiter schert. Diese subjektive Einschätzung wird nun mit dem neuen Grundrechtereport untermauert, der heute von der ehemaligen Bundesjustizministerin Däubler-Gmelin der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Grundrechte in Deutschland müssen besser geschützt werden, forderte sie. Ob dieses statement bei der jetzigen herrschenden neoliberalen Oligarchie Merkels Gehör finden wird, darf angezweiffelt werden.
Der Grundrechtebericht erschien erstmalig 1997 und wird seither jährlich von neun Bürger- und Menschenrechtsorganisationen herausgegeben. Er versteht sich als “alternativer Verfassungsschutzbericht”, der unabhängig von staatlichen und wirtschaftlichen Interessen den wirklichen Zustand unseres Landes spiegelt.
1. Der UN Sozialpakt wird nicht eingehalten – Ermahnungen verhallen ungehört
Däubler-Gmelin verwies auf einen Beitrag des Reports, wonach die Bundesrepublik von den Vereinten Nationen 2011 zur Einhaltung des UN-Sozialpakts ermahnt worden sei. So könne etwa die Pflicht von Hartz-IV-Empfängern, jegliche Arbeit anzunehmen, als menschenrechtswidrige “Zwangsarbeit” gewertet werden, sagte die SPD-Politikerin.
Es gebe hierzulande trotz sehr guter menschenrechtlicher Standards eine “Kluft” zwischen dem auf dem “Papier” stehenden Menschenrechtsschutz und dem Alltag. Der Grundrechte-Report dokumentiere hierzu eine “Mängelliste”.
Da Papier in der Regel geduldig ist, und die Hauptverantwortliche für die Beibehaltung des kritisierten Zustandes, Frau Dr. Merkel, doch gerne auf Gnaden der Wirtschaftslobby Kanzlerin bleiben möchte, ist in dieser Sache mit keiner Veränderung zu rechene.
2. Die “Datensammelwut” der Wirtschaft nimmt immer grössere Ausmaße an
Durch die Nernetzung von Datenbanken gewinnen private Marktforschungsagenturen und Werbefirmen ein gläsernes Profil des Konsumenten – inklusive Bonitätsstatus, Familienstand und aktuellen Aufenthaltsort. Das Recht auf den Schutz persönlicher Daten ist nachrangig gegenüber dem Recht der marktradikalen Wirtschaft Profite zu generieren.
Der Medienrechtler Phillip Hofmann bezeichnete Facebook als “Datenkrake”, die nahezu vollständige Sozialprofile von ihren Nutzern erstellt. Der frühere Bundesverfassungsrichter Winfried Hassemer warnte vor der zunehmenden “Datensammelwut” der Wirtschaft und privater Unternehmen, die ähnliches für ihre Unteressen tun.
Hassemer forderte deshalb, das Konzept der informationellen Selbstbestimmung weiter zu entwickeln und den Verbraucherschutz zu stärken. Bürger müssten zunehmend vor “fremder Überwachung, Ausspähung und Ausbeutung geschützt werden, weil sie immer weniger verstehen könnten, was mit ihnen geschieht”. Freilich ist dies eine gute Forderung, wenn gleich sie falsch begründet wurde. Der Mensch muss nicht vor Datenmissbrauch geschützt werden, weil er das alles nicht verstünde – also unmüntig ist -, sondern, er muss davor bewahrt werden, weil er als Mensch das angeborene Recht dazu hat – ganz gleich wie dumm oder intelligent er ist.
3. Das unverhältnissmäßige und aggressiv durchgesetzte Demonstrationsverbot für Occupy offenbart die wahre Einstellung der Bundesregierung gegenüber den Menschenrechten
Die Herausgeber des Reports zeigten sich zudem “empört” über die Demonstrationsverbote der bankenkritischen Blockupy-Bewegung am vergangenen Wochenende in Frankfurt am Main. Das totale Versammlungsverbot bis vergangenen Samstag sei “ein Keulenschlag gegen das Versammlungsrecht” erklärte Ulrich Engelfried von der Neuen Richtervereinigung. Das Verbot belege “die Tendenz staatlicher Stellen, Menschen- und Grundrechte zu ignorieren”, hob Engelfried hervor.
Zitat -Ende -


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Elias Canetti
Masse und Macht
ISBN: 978-3-596-26544-2
Reihe: Fischer Taschenbücher. Bücher des Wissens
Verlag: Fischer Taschenbuch
Format: Flexibler Einband 592 Seiten; 190 mm x 120 mm, 32., Aufl., 2011
http://www.fischerverlage.de/buch/masse_und_macht/9783596265442

Über Elias Canetti
Elias Canetti, 1905 in Rousse (Rustschuk)/Bulgarien geboren, studierte nach Aufenthalten in England und Frankfurt Naturwissenschaften in Wien und schrieb seinen großen Roman »Die Blendung«. 1938 musste er Österreich verlassen und emigrierte mit seiner Frau Veza nach England, wo sein soziologisches Hauptwerk »Masse und Macht« entstand. Seit den späten 60er Jahren lebte er in London und Zürich, wo er 1994 starb. Elias Canetti erhielt 1981 den Nobelpreis für Literatur.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Elias_Canetti
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